Michael
Bach 1808 - 1878 |
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[Nachruf,
Publikationen] [Entomologische Kleinigkeiten]
[Brief an Budge] [Brief
an Kraatz]
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Bach, Michael, Dr.
- geb. 19.03.1808 - gest. 17.04.1878 jeweils in Boppard -
Pädagoge. Michael Bach verlor mit 8 Jahren seinen Vater, der Lehrer
in Boppard war. Sein Mutter heiratete den Nachfolger im Lehramt seines
Vaters, der aber auch sehr bald starb. Seine Familie war durch diese Schicksalsschläge
in finanzielle Bedrängnis geraten und Michael wandte sich entgegen
erster Absichten um schnell zu Verdienst zu kommen, dem Studium des Lehramts
zu. 1824 ging er nach Brühl in Lehrerseminar, welches er im Herbst
1826 mit bestem Ergebnis verließ. Am 01.01.1827 erhielt seine erste
Stelle an der Mädchenschule in Boppard und 1839 wechselte an die höhere
Stadtschule ebendort. Einen Ruf an das adlige Gymnasium in Bedburg
lehnte er ab um seine alte Mutter nicht verlassen zu müssen. 1868
wurde er der erste Lehrer im neugegründetem Lehrerseminar in Boppard
und 1876 nach seinen 50. Dienstjubiläum ging er in Pension. |
Aber
schon im März 1877 erkrankte er ernsthaft und am 17.04.1878 starb
er nach 5 wöchigem Krankenlager. Michael Bach kam während seiner
Studienzeit zuerst mit der Botanik in Berührung. Später erhielt
er von einem Freund, der als Arzt als Student mit der Botanik in Berührung
kam, die "Flora Heidelbergensis" von Heinrich Diersbach (1819). Da dies
Werk auf Latein verfaßt war, erlernte er so diese Sprache. Am 28.06.1835
kam es unter Nees von Esebeck zur Gründung eines "Botanischen Vereins
am Mittel und Niederrhein". M. Bach gehörte zu den Gründern.
1842 wurde dann ein "Verzeichnis der Flora der preußischen Rheinlande"
herausgegeben. 1835 erwachte Bachs Interesse an der Entomologie. |
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Was war um 1850 im Rheinland
los? Die historischen Publikationen bestehen nicht nur aus nackten Artenlisten
heute unverständlicher Namen. In den Zeitschriften des 19. Jahrhunderts
wurden zahlreiche entomologische Beiträge und kleine Mitteilungen
veröffentlicht, die für die damaligen Verzeichnisse ausgewertet
wurden, in späteren Faunenwerken aber keine Erwähnung mehr finden.
Ein Blick in Bachs "Entomologische Kleinigkeiten"
zeigt zahlreiche Details der damaligen Forschungstätigkeit: Methoden,
wertvolle Funddaten und kollegiale Beziehungen. Warum hat "Freund Förster"
Laufkäfernachweise von Bach aus Boppard verschwiegen? |
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Zuerst befaßte
er sich mit diversen Insektenordnungen, später rückten aber die
Käfer immer mehr in den Mittelpunkt seiner Arbeiten. 1841 ließ
er für seine Schüler ein Verzeichnis der "Von mir aufgefundenen
Käfer bei Boppard" drucken. Ein Exemplar dieses Privatdruckes (8 pp.)
hat sich im Deutschen Entomologischem Institut erhalten. 1844 faßte
M. Bach den Plan einer "Rheinland-Fauna". Als Vorläufer erschien 1847
ein "Wegweiser zum Studium der Käfer" Vorwort, pp. I-VIII, pp. 1-138
und zwei Tafel mit 59 Abb. im Verlag Jak. Hölscher, Coblenz. Im Frühjahr
1849 im gleichen Verlag die 1. Lieferung (pp. 1-336) seiner "Käferfauna
der preußischen Rheinlande mit besonderer Berücksichtigung von
Nord- und Mitteldeutschland". Die 2. Lieferung zum ersten Band (pg. 337-413)
erhielt dann |
den Titel "Käferfauna
von Nord- und Mitteldeutschland mit besonderer Rücksicht auf die preußischen
Rheinlande" und erschien zusammen mit dem Vorwort im Frühjahr 1851.
Der Nachtrag (pg. 415-523) erschien 1867. Band 2 mit Lieferung 3 (pg. 1-148)
erschien 1852, Lieferung 4 (pg.149-392) 1854 und der Nachtrag (pg. 415-523)
1867. Der 3. Band mit Lieferung 5 (pg. 1-142) 1856; Lieferung 6 (pg. 143-317)
1859 und der Nachtrag (pg. 319-364) 1867, Band 4 (pg. 1-292) 1860,
hierzu der Nachtrag (pg. 293-299) 1867. Ferner erschien zu Band 1 und 2
in der Stettin. Entom. Zeitschr. Vol. 7, 1856 pg. 241-247 Nachträge
zu Band 1 und 2. Bach gab ab 1845 eine Anzahl entomologischer Arbeiten
heraus. |
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Ein originaler Brief von
Bach an den Molluscenforscher Prof. Budge in Bonn (Archiv der Arbeitsgemeinschaft
Rheinischer Koleopterologen):
Woher stammt das Portraitfoto
oben? Hierzu noch ein Brief von
Bach an Kraatz vom 2. Dezember 1867. |
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Sammlungsverbleib:
Unbekannt (KOCH 1968). HORN
et al. (1990) nennen das Zoologische Museum Marburg. Mehrere Anfragen in
Marburg, zuletzt von Wilhelm Lucht 1998, verliefen ergebnislos.
Nachruf:
ANONYMUS (1878): Michael
Bach. - Leopoldina (Dresden / Halle) 14, 115-117.
Auswahl Veröffentlichungen:
BACH, M. (1845): Über
die Flugperiode der Maikäfer u. Beschreibung einer neuen Art, M.
rhenana. - Verh. Nat. Ver. Bonn (Bonn), 2, 17-19.
BACH, M. (1848): Die Arten
der Gattung Harpalus, soweit sie in Nord-und Mitteldeutschland vorkommen.
- Verh. Nat. Ver. Bonn (Bonn),
5, 49-57.
BACH, M. (1845): Die Arten
der Gattung Apion, welche in Nord- und Mitteldeutschland vorkommen.
- Verh. Nat. Ver. (Bonn) 6, 349-380.
BACH, M. (1846): Über
Ameisenkäfer, speziell Hybrizon. - Nat. Ver. Bonn, Correspondenzbl.
(Bonn) 13-14, 105.
BACH, M. (1853): Über
die Gattung Chiorophanus. - Verh. Nat. Ver. Bonn (Bonn) 10,
455.
BACH, M. (1863): Über
das Pochen einiger Anobium-Arten. - Nat. Ver. Bonn (Bonn) 20,
Correspondenzblatt, 80.
BACH, M. (1863): Ueber das
Klopfen der Bostrychen.. - Berliner Ent. Z. (Berlin) 7, 435.
BACH, M. (1863): Entwicklung
der Me!oe-Larven. - Verh. Nat. Ver. Bonn (Bonn) 20,
111-113.
BACH, M. (1851-60): Käferfauna
für Nord- und Mitteldeutschland, mit besonderer Berücksichtigung
der preußischen Rheinlande. - Coblenz, 4 Bände.
BACH, M. (1856): Nachträge
und Verbesserungen zur Käferfauna für Nord-und Mitteldeutschland.
- Stett. Ent. Ztschr. (Stettin) 7, 211-247. |
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