Felix Rüschkamp - Eingangsbuch der Landessammlung
Der rhein. Arbeitsgemeinschaft
z. Andenken an & von
F. Rüschkamp
Ffm. 1937

Die Landessammlung rhein. Coleopteren
Ab 1926 bemühte sich F. Rüschkamp S. J. um die Gründung einer Arbeitsgemeinschaft, die am 20.2.1927 in Köln zustande kam. Es wurde beschlossen, wenn möglich die Sa. Röttgen, die im Mus. in Krefeld steht, auszubauen zur La-Sa. Das erwies sich als unmöglich. Am 30. April 1927 unterzeichneten die Teilnehmer d. 2. Tagung folg. Beschlüsse (Beleg i. Archiv d. Arbeitsgemeinschaft):

1). F. Rü. soll eine La-Sa. ab ovo neu aufbauen, zu der die Kollegen nach eigenem
     Ermessen beisteuern.
2). Die Arbeitsgem. sieht sich außerstande d. Aufbau der La-Sa. zu finanzieren.
3). F. Rü. wird sich bemühen, das Geld aufzutreiben.
4). Rechtmässiger Eigentümer der Sa. ist derjenige, der sich verpflichtet, die geldlichen
     Mittel zu stellen, sei es eine Behörde der Provinz, des Landes, od. wer sonst.
5). Die La-Sa. soll später einem öffentlichen Museum zugeführt werden.

Es gelang von F. Rü. von privater Seite einen Kredit von 2000 M u. später ein Forschungs-Stipendium v. d. Notgemeinschaft in Berlin zu erlangen; so konnte er seinen Lebensunterhalt bestreiten, einen Präparator heranbilden u. besolden u. die La-Sa. finanzieren. Die Ordensoberen haben das Verdienst, jahrelang ein Mitglied des Ordens für d. Erforschung d. rhein. Käferfauna, für d. Leitung d. Arbeitsgemeinschaft u. den Aufbau einer La-Sa. freizugeben, und von vornherein auf jeden Ertrag der Arbeit u. die Sa. selbst zu verzichten.

Mit Unterstützung d. Kollegen baute F. Rü. die La-Sa ab Aug. 1927 auf u. baute sie bis zu seiner Übersiedlung nach Ffm. i. Okt. 1932 auf 3653 Arten in 70029 Belegstücken, von denen er mit seinem Präparator 2781 Arten in 55504 Belegstücken beisteuerte, weitere 907 Arten durch Kauf der Sa. Radermacher, aus d. Sa. Fuß, durch Tausch a. Sa. Cornelius (59 spec.) u. Schenkung a. Sa. Geilenkeuser erwarb.

Über die wertvolle Mitarbeit der Kollegen s. 2. Teil dieses Heftes.

I. Teil: Das Wachstum der La-Sa. ab August 1927.
II. Teil: Die Beiträge der Kollegen.

I. Teil:

[Es folgen 41 Seiten mit einer chronologischen Aufstellung von Exkursionszielen oder Spendern und jeweiliger Aufstellung des Zuwachses und Bestandes an Arten und Exemplaren. Ausgänge im Tausch werden durch ein vorangestelltes "an" kenntlich gemacht. Zur Veröffentlichung in den Beiträgen "Zur Käferfauna der Rheinprovinz" werden regelmäßig Zwischenbilanzen notiert.]

II. Teil:

[Auf 20 Seiten werden chronologisch die Spenden präpararierter und unpräparierter Käfer mit Angabe des Spenders, Arten- und Individuenzahlen aufgeführt sowie später der Zahl neuer Arten für Landessammlung aufgeführt.]
Originalgroesse bei 1024x768 [Auf der drittletzten Seite wird eine tabellarische Übersicht über die veröffentlichten Beiträge und deren Erscheinungsort unter dem Titel "Das Wachstum uns. Kenntnis d. rh. Käferfauna:" gegeben, in der der jeweilige Artenzuwachs und der Gesamtartenbestand angegeben werden: Von 1926 bis 1935 sind dies 557 neue Arten und 666 neue Aberationen für die Rheinprovinz. Auf den letzten beiden Seiten findet sich die nebenstehende Bilanzierung:]
Quelle: Archiv der Arb.gem. Rhein. Koleopterologen (Bonn). Das scharze Heftchen im Format etwa DIN a5 - in Frankfurt für 25 Pennig gekauft - wurde von Felix Rüschkamp offenbar 1937 als Abschrift aus alten Aufzeichnungen angefertigt. Ein auf der inneren Umschlagseite eingeklebtes Foto stammt aus einem der Sonderdrucke von Hochs Nachruf auf Rüschkamp, ebenso dürften rote Unterstreichungen von Hoch stammen, der auf diese Art wichtige Passagen in seiner Korrespondenz markierte. Die Eigentumsverhältnisse an der Landessammlung haben Anfang der 30er Jahre, aber auch noch später, zu Mißverständnissen und Diskussionen geführt. In diesem Zusammenhang ist die Betonung der auf der 2. Tagung gefaßten Beschlüsse durch Rüschkamp zu verstehen.

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