Arnold Förster 1810 - 1884
Förster, Arnold  Prof. Dr. - geb. 20.01.1810  -  gest. 31.08.1884 jeweils in Aachen - Pädagoge. Arnold Förster wurde als Sohn wohlhabender Eltern geboren, verlor aber fr³h seinen Vater. Während der zweiten Ehe seiner Mutter trat ein rascher Vermögensverlust ein; so daß er schon als Gymnasiast auf Zuverdienst durch Stunden geben angewiesen war. Er war als Schüler ein sehr guter Zeichner, so daß ihm seine Lehrer den Beruf des Kupferstecher nahelegten. Schon als Schüler interessierten ihn Insekten sehr. Er machte sich an schulfreien Tagen oft zu Fuss auf den zwei Stunden weiten Weg nach Stollberg, wo er Meigen besuchte, der ihm hilfreich zur Seite stand. Diese Bekanntschaft prägte seine entomologische Tätigkeiten über sein ganzes Leben. 
Abb Im Mai 1832 trat er in Bonn ein medizinisches Studium an, wechselte aber bald zu den Naturwissenschaften. Er lebte bei einem seiner Lehrer, E. Goldfuß. Er beaufsichtigte auch die Kinder seiner Lehrers und erteilte ihnen Unterricht. E. Goldfuß war auch Kustos der naturwissenschaftlichen Sammlungen in Schloß Poppeldorf. Er besaß auch eine Käfersammlung. Förster sammelte auch Käfer in der Umgebung Bonn, die Funde übernahm er in seine Käferfauna von 1849. Förster trat im Mai 1836 in Aachen in den Schuldienst ein und zwar in das Realgymnasium in Aachen. Dieser Schule blieb er sein Leben lang treu.
Am 10.04.1850 wurde er Oberlehrer. Am 01.07.1853 erhielt er den Ehrendoktor und am 27.04.1855 erhielt er von Preußen das Patent des Professors. Seine entomologische Tätigkeit trug zu diesen Titeln maßgebend bei. Größere eisen unternahm er drei, alle in die Schweiz. Zuerst ins Engadin, 1871 an den Vierwaldstäter See und auf den Sankt Gotthardt und  Juli 1881 mit dem Lepidopterologen Omar Wackerzapp ins Wallis nach Zermatt, über den Siplom bis in die Gondo-Schlucht und dann nach Genf, wo er einige Tage  bei dem Hymenopterologen Emil Frey-Gessner verbrachte.
Arnold Förster war in erster Linie Hymenopterologe und wird zu den großen Bearbeitern dieser Familie im 19. Jahrhundert gezählt. Bei seiner Arbeit "Die Käferfauna der Rheinprovinz mit dem Nachtrag" ist er mehr als Herausgeber anzusehen. Er hat die ihm zugehenden Listen zusammengefaßt und sich mit ihnen weniger kritisch auseinandergesetzt. Er bestätigte sich botanisch, indem er eine Flora von Aachen und Arbeit über Rubus veröffentlichte. Weiter war Zuträger für Wirtgen und sein Flora der Rheinlande.
Viele entomologische und naturwissenschaftliche Vereine trugen ihm ihre Mitgliedschaft an. 1842 der Stettiner Entomologische Verein, 1843 der Naturhistorische Verein für die Preußischen Rheinlande (einer der Gründer). Hier übernahm er auch die zoologische Sektion. 
1855 die Nederlandsche Entomogiche Vereeniging, 1853 die Kaiserliche Leopoldinische Karolinische Akademie der Naturforscher, 1854 die Société Linnéenne de Lyon, 1855 der Zoologisch-Botanische Verein zu Wien, 1857 die Entomologische Gesellschaft in Berlin, 1858 die Societas Caes. n. c.  Mosquensis und 1881 die Schweizer Entomologische Gesellschaft. 1863 ernannte ihn "das Freie deutsche Hochstift zu Frankfurt am Main" Zum Ehrenmitglied und zum Meister der Entomologie.

Arnold Förster wird als hagere, großer Mann beschrieben. Er war katholisch und sehr religiös aber auch tolerant. Wackerzapp beschreib, er hätte sich in den letzten Jahren viel mit seiner Partei (Sicher das alte Zentrum) beschäftigt zumal die Jahre des "Kulturkampf"  begannen. In Speise und Trank soll er mäßig gewesen sein. 

Manuskript des Nachrufes 1884
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Sammlungsverbleib: Seine im wesentlichen hymenopterologische Sammlung wurde nach seinem Tode über Herrn von Halfern vereinzelt. Die Coleoptera gingen ans Naturkunde Museum Berlin. Förster hat sie noch bei von Halfern und beschreibt sie wie folgt: Fundorte, wenn überhaupt vorhanden, auf den Namensschildern, die unter der Tieren in die Kästen waren. Sie hatte schon damals stark gelitten.
Nachruf: WACKERZAPP, O. (1885): Arnold Förster. - Stettiner ent. Z. (Stettin) 46,  209-218. Abschrift in: Bertkau: ##. - Verh. Nat. Ver. Bonn (Bonn) ##, ##-##.
Auswahl Veröffentlichungen:
FÖRSTER, A. (1849): Übersicht der Käferfauna der Rheinprovlnz. Verh. Nat. Ver. Bonn (Bonn), 6, 381-500.
FÖRSTER, A. (1849): 1. Nachtrag zur Übersicht der Käferfauna der Rheinprovinz. Verh. Nat. Ver. Bonn (Bonn) 6, 1-45.

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