Faunistisch war Nordwest-Deutschland schon
immer ein weißer Fleck in der Erforschung der Käferwelt. Besonders
für das Emsland und Friesland gibt es kaum brauchbare aktuelle Daten.
Das erste umfassende Käferverzeichnis veröffentlichte Brügge
mann 1873 für das Bremer Umland. Es folgten Wessel (1877) für
Ostfriesland und Wiepken (1883) für Oldenburg. Leider sind viele Daten
sehr fraglich oder unbelegt und deshalb für uns kaum reproduzierbar.
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Entomologische
Verein Bremen gegründet, in dem es aller dings nur wenige Koleopterologen
gab. Er wurde 1960 wieder aufgelöst. In dieser Zeit wurde über
wiegend auf den Ostfriesischen Inseln gesammelt, daher gibt es für
diesen Bereich etliche Publikationen. Bis heute sind die Inseln beliebte
Objekte für Koleopterologische Untersuchungen und können ver
mutlich als die am besten untersuchte Region im Weser-Ems-Gebiet gelten.
1970 bildete sich in Bremen "Die Arbeitsgemeinschaft Insektenkunde", in
der sich 1993 auch eine Käfergruppe formierte.
Der bedeutenste Koleopterologe in unserem
Gebiet war Georg Kerstens, der besonders im Oldenbur gischen sehr intensiv
gesammelt hat. Er war auch der erste, der ganz Nordwest-Niedersachen bearbeitete.
Von 1925 bis 1980 eignetete er sich außerge wöhnlich gute ökologische
und faunistische Kenntnisse an, die er aber nur sehr unwillig und sporadisch
veröffentlichte (Kerstens 1950, 1951, 1958, 1961), aber bereitwillig
und umfassend für Horions (1941 ff.) "Faunistik der Mitteleuropäischen
Käfer" zur Verfügung stellte.
Für die Bearbeitung der folgenden
Liste wurden die Privat-Sammlungen von A. Bellmann und J. Esser als Grundlage
genommen und durch Eintragungen zusätzlicher Sammler sowie Literaturauswertungen
ergänzt. Die wichtigsten Literaturbeiträge wurden aufgenommen,
konnten aber aus Zeitgründen nur unkritisch übernommen werden.
Die Museumssammlungen wurden ebenfalls nur aufgenom men, aber nicht revidiert.
Aktuelle faunistische Arbeiten gibt es
nur über Dytisciden (Sondermann 1990), Elateriden (Zeis sing &
Sieg 1978), Histeriden und Silphiden (Er beling 1991), Carabiden (Mossakowski
1992) und über die Ostfriesischen Inseln (Maus 1983, 1986, 1988, Gräf
1987, 1992).
In den Museen wurden besonders die Sammlungen
des Bremer Überseemuseums und des Staatlichen Museums für Naturkunde
Oldenburg untersucht. Im Westfälischen Museum für Naturkunde
Münster existieren noch Sammlungen, die aus zeitlichen Gründen
nicht aufgenommen werden konnten. Sie sollen in naher Zukunft erfaßt
werden. Es bleibt für die nächsten Jahre viel zu tun, aber mit
der vorlie genden Liste ist ein Grundstock für diese Arbeit geschaffen
worden, auf dem man weiter aufbauen kann. Es ist die erste Liste für
das Weser-Ems-Gebiet, die außerdem noch alle Käferfamilien erfaßt.
Links
Überseemuseum
Bremen |