Durch die Teilung Deutschlands in zwei
Staaten und das Überwechseln des Teils der "Mark" östlich der
Oder zur Volksrepublik Polen sind Angaben aus dem Gebiet ohne klare Ortsangabe
mit Vorsicht zu verwenden. Auch hat die Teilung und die daraus hervorgegangene
Insellage West-Berlins nicht gerade fördernd auf die lokalfaunistische
Arbeit gewirkt - was heute immer noch deutlich zu bemerken ist. So gibt
es noch immer je eine entomologische Ar beitsgruppe in beiden "Teilen"
Berlins. Die faunistische Arbeit hat durch die Teilung Deutschlands im
Land Brandenburg sehr gelitten: Die Käferfauna vieler Regionen der
Mark wurde über Jahrzehnte nicht oder kaum bearbeitet. Die Ergebnisse
aktueller Aufsammlungen, zum Beispiel an der Nordgrenze des Landes, lassen
auf ein erhebliches Potential an bisher unentdeckten Arten schließen.
Wohl auch deshalb ist die Fortführung
der Koleopterenfauna der Mark Brandenburg (begonnen von verschiedenen Autoren,
s.u. und fortgeführt von Korge 1960-1962, Nersheimer & Wagner
1916- 1942, Wagner 1914-1915, 1941, Zumpt 1939) nicht weitergeführt
worden. Da das Heranschaffen von Daten über bereits veröffentlichte
Arbeiten hinaus sehr mühselig war - wobei von den Arbeiten, die uns
bekannt und zugänglich waren, viele sehr alt sind (s. Erichson 1837-1839,
Kraatz 1869, Quedenfeldt 1884, Müller 1907) - wäre eine umfassendere
Zusammenarbeit für die Zukunft wünschenswert.
In den letzten Jahren fand im Kreis der
Koleopterologen/innen, nicht zuletzt durch die angewandte Arbeit in Naturschutz-
und Landschaftspflege, eine zunehmende Spezialisierung statt, die als Schwer
punkte Familien wie die Carabiden, Dytisciden, Hydrophiliden, Staphyliniden,
Curculioniden, Lamellicornier, Scolytiden und als ökologische Gruppe
die holzbewohnenden Käfer umfaßte. Artengruppen wie beispielsweise
die Gattung Cercyon waren leider für viele Praktiker nur von peripherem
Interesse. Dadurch war es oft schwierig, aktuelle Informationen über
ansonsten weit verbreitete Arten aus vielen Familien zu erhalten. Als vorläufige
Lösung
blieb oft nur der Griff zum "Horion" (1941 ff., 1951).
Durch die Heterogenität der naturräumlichen
Aus stattung, das Spektrum reicht von ausgesprochenen Xerotherminseln an
der Oder bis zu Regionen des niedrigen Berglandes mit autochthonen Fichtenvor
kommen in der Lausitz, wird die koleopterologische Erforschung des Landes
Brandenburg zu einer in absehbarer Zeit nicht zu bewältigenden Daueraufgabe.
Links
Deutsches
Entomologisches Institut
Museum
für Naturkunde Berlin |