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Lebensweise
der Wanzen |
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Lebensräume
Die meisten Wanzen
leben auf Bäumen, Sträuchern oder in der niederen Vegetation
und am Boden in allen terrestrischen Biotopen. Relativ selten werden spezielle
Mikrohabitate, wie zum Beispiel verpilztes Holz, besiedelt.
Baumwanze
Acanthosoma
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am
Boden: Horvathiolus
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an
Totholz: Aradus
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Die Wasserläufer mit
sehr großen und sehr kleinen Arten leben auf Teichen, Bächen
und Flüssen oder sogar auf dem offenen Meer. Mikroskopische Haarstrukturen
an den Tarsen zusammen mit der Oberflächenspannung des Wassers verhindert
ein Einsinken und ermöglicht eine schnelle Fortbewegung. Zahlreiche
Wanzen sind zur aquatischen Lebensweise übergegangen, haben aber ihre
Flugfähigkeit beibehalten. Die Atmung erfolgt
durch Luftblasenfang von der Oberfläche (Corixa- und Notonecta-Arten),
Atemrohre (Nepa und Ranatra oder durch physikalische Kiemen
(Aphelocheirus), so daß die Wanzen ständig submers leben
können.
Wasserläufer
Gerris
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Rückenschwimmer
Notonecta
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Wasserskorpion Nepa
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Ernährung
Sie saugen an Pflanzen (Tingidae,
die meisten Miridae), an Samen (viele Lygaeidae) oder erbeuten andere Insekten
(Anthocoridae, Nabidae, Reduviidae). Die Bettwanzen (Cimicidae) leben parasitisch
vom Blut von Säugern, u.a. von Fledermäusen und des Menschen
und von Vögeln. Viele Arten sind strikt an eine Nahrungspflanze gebunden
(Tingidae) oder auf bestimmte Beutetiere spezialisiert.
Räuber:
Rhynocoris
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an
Frucht: Carpocoris
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Ausnahme:
Der "Vampir"
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Fortpflanzung
Wanzen unterscheiden
sich nur selten augenfällig im männlichen und weiblichen Geschlecht.
Die Paarung geschieht meist Rücken an Rücken und die Eiablage
erfolgt oft in Gelegen, wobei je Art meist mehrere Gelege entstehen. Bei
den Kielwanzen, bei denen die Weibchen die Gelege bewachen, hat sich eine
Art Brutfürsorge entwickelt.
Paarung
bei Graphosoma
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Eiablage
bei Elasmostethus
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Brutfürsorge
bei Elasmucha
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Larvenentwicklung
Die Wanzen besitzen
eine sogenannte unvollständige Verwandlung. Nach dem Schlüpfen
aus dem Ei durchlaufen die Larven fünf verschiedene Stadien um sich
dann letztlich zum Imago zu häuten. Dagegen unterscheidet man bei
Insekten
mit vollständiger Entwicklung (zum Beispiel Käfern oder Schmetterlingen)
zwischen Larve, Puppe und fertigem Insekt (Imago). Die Wanzenlarven sehen
ihren Elterntieren von Stadium zu Stadium ähnlicher. Eier, Junglarven
oder frisch gehäutete und unausgefärbte Tiere sind nach Foto
nur schwer zu bestimmen. Im Vergleich zu den erwachsenen Tieren besitzen
die Wanzenlarven jedoch
noch keine Flügel
und noch keine Geschlechtsorgane. Sie bewohnen aber den
gleichen Lebensraum
wie die Imagines und ernähren sich von denselben
Pflanzen oder Beutetieren
wie diese.
Eigelege
Chorosoma
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Stadium
1 Pentatomidae
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Stadium
1+2 bei Palomena
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Stadium
3 bei Palomena
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Häutung
zum Imago
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Häutung
zum Imago
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