Anton Schoop 1883 - 1978
Schoop, Anton - geb. 21.05.1893 in Gladbach bei Neuwied - gest. 24.11.1978 in Kirn. Niehuis führt in seiner Bockkäferfauna für Rheinland-Pfalz (in Vorber.) folgendes aus: Schoop wurde in Gladbach bei Neuwied als Sohn eines Bäckers geboren, er starb im Alter von 85 Jahren in Kirn an der Nahe. Sein Werdegang (in Münstermaifeld Präparandie und Seminar, in Schweppenhausen als Junglehrer, Kriegsteilnahme gleich bei Ausbruch, Verwundung an der Westfront, französische Kriegsgefangenschaft (1915-1920), seit 1920 Lehrer in Herrnweiler, Versetzung nach Kirn 1930, wo er auch Konrektor wurde, hier Schuldienst bis zur Pensionierung) ist bei ANONYMUS (1985) beschrieben.

Seine Funktionen werden u.a. von ANTON (1978) genannt. Lange Zeit war er Kreisbeauftragter für den Naturschutz in seiner Heimatgemeinde, für seine 

Artikel lesen Verdienste um den Natur- und Landschaftsschutz wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Ferner gehörte er zu den Mitbegründern des Botanischen Arbeitskreises auf Schloß Dhaun, den er zehn Jahre lang geleitet hat, er war aktives Mitglied des Collegium musicum, auch widmete er sich der Malerei.
Verleihung des Bundesverdienstkreuzes im Rathaus von Kirn am 3. September 1964 durch den Landrat.
Für die Natur interessierte er sich von früher Jugend an, er war ein guter Kenner der Vogel- und der Pflanzenwelt. auch sammelte er Fossilien des Bundenbacher Schiefers. Etwa 1929 / 1930 begann er - angeregt durch einen Bockkäfer, den sein Sohn Werner ihm brachte - Käfer mitzunehmen. Sein Sohn Werner hat ihn viele Jahre - bis 1941 - bei seinen Sammelaktivitäten unterstützt, er wurde Professor der Medizin und hat dankenswerterweise wichtige Daten zum Leben seines Vaters beigesteuert.  
Felix Rüschkamp (links) zu Besuch an der Nahe.
Etwa 1932/1933 erhielt A. SCHOOP Besuch von RÜSCHKAMP, der ihn in das wissenschaftliche Käfersammeln eingeführt hat, er erhielt zudem praktische Einweisengen durch KLAPPERICH (s.o.). Seine nachweisbaren Bockkäfer- belege reichen ins Jahr 1932 zurück. Später wandte er sich weiteren Insektengruppen zu. Durch seine faunistisehen Interessen stand er mit wichtigen Faunisten seiner Zeit, z.B. mit Wilhelm PETRY, mit dem er befreundet war, und SCHMAUS.
Er veröffentlichte neben Beiträgen über Käfer (1936, 1937a) auch solche über Weichtiere (Mollusca), Goldwespen (Chrysididae), Bienen (Apidae) und Wanzen (Heteroptera) (vgl. dazu KUTSCHER, REICHERT & NIEHUIS 1980), außerdem wichtige Arbeiten über Naturwissenschaftler des Nahegebiets (SCHOOP 1937b, 1964, 1965, 1966) sowie Beiträge zur Pflanzenwelt.
SCHOOP (1937a) erwähnt fünf Bockkäferarten, darunter den Nachweis von Ergates faber von Bad Kreuznach - ein isoliertes Vorkommen, dessen Bodenständigkeit erst Jahrzehnte später bestätigt worden ist und das bis heute existiert - sowie mehrere seltenere Arten (Dorcadion fuliginator, Anaesthetis testacea, Phytoecia pustulata). Anton "Toni" Schoop auf Streifzug am Naheufer bei Kirn etwa 19##.
Sammlungsverbleib: 
Die Sammlung befindet sich, wie die anderen naturwissenschaftlichen Sammlungen Schoops, im Forschungsinstitut und Museum Alexander Koenig in Bonn. Laut Schreiben des Museum Koenig vom 18.09.1974 fand sich bei der Kollektion eine Notiz, die für den 8.VI.1957 einen Umfang von 9.465 Exemplaren und am 1.IV.1973 10.147 Exemplare in 2.577 Arten auswies.  
Nachruf / über Schoop:
ANONYMUS (1985): Stadt- und Schulgeschichte. Anton Schoop: Lehrer - Sammler - Forscher. - Nachr.bl. Ver. Alter Münstermaifelder (Münstermaifeld) 30, 15.
ANTON, G. (1978): Lehrer Schoop ist gestorben. Als Forscher und Heimatkundler große Verdienste. - Kirner Zeitung (Kirn) 1978 (Datum?).
Auswahl Veröffentlichungen:
SCHOOP, A (1936): Die Käferwelt des Nahetales. - Heimat, Bl. d. Ver. f. Mosel usw. 3, 31-34.
SCHOOP, A (1937): Koleopterologische Mitteilungen aus dem Nahetal. - Decheniana (Bonn) 95B, 126-136.
SCHOOP, A (1950): Besonderheiten über Lucanus cervus L. - Westd. Naturw. (Bonn) 1, 17-18.

[vollständige Liste mit 33 Titeln in Vorbereitung, alle Abbildungen stammen aus dem Familienarchiv und wurden freundlicherweise von Prof. Werner Schoop zur Verfügung gestellt.]

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