Carl Koch 1894 - 1970
Koch, Carl  -  geb. 01.04.1894  gest. 14.06.1970 jeweils in Düsseldorf-  Architekt und Maler  - Nach Besuch der Volksschule - sein Schullehrer dort war Karl Henseler - und der Oberrealschule erhielt er seine Berufsausbildung in einem Architekturbüro und an der Düsseldorfer Kunstgewerbeschule zum Architekten und Kunstmaler. Von 1936 bis zu seiner Pensionierung arbeitete er in der Bauabteilung der Landensversichungsanstalt Düsseldorf.
Carl Koch sammelte als Eisenbahnpionier um 1913 in Hanau Käfer, später im Verlauf des 1. Weltkrieges in der Umgebung von Bukarest. Dort traf er mit dem Siebenbürger Koleopterologen  Friedrich Deubel zusammen. Gegen Ende des Krieges 1918 geriet er in serbisch Kriegsgefangenschaft. Seine Portraits der Lagerkommandanten schafften ihm so viel Freiheit, daß er 1919 in der Umgebung von Belgrad sammeln konnte. 
Nach seiner Rückkehr tauschte er viele Tiere mit Bodo von Bodemeyer, wodurch er eine schöne Sammlung von Carabiden, Cerambyciden und Lamellicorniern erhielt.
In der zweiten Hälfte der 20er Jahre wurde ein Teil  der Golzheimer Heide zwischen dem Düsseldorfer Nordfriedhof und dem Flughafen durch Siedlungen erschlossen. Hier in Lohausen erwarb Carl Koch das Grundstück "Am Heidquell 9", wo sein Sohn Klaus aufwuchs und in den 30er Jahren Karl Henseler und Karl Ermisch verkehrten - später auch Adolf Horion. Zwischen den Kriegen unternahm Carl Koch Reisen nach Dalmatien, Korfu, Spanien und zu den Balearen. 1935 stieß er zur Arbeitsgemeinschaft Rheinischer Koleopterologen, wo ihn Adolf Horion an die Curculionidae heranführte. Seine größte Freude war, daß sich sein Sohn Klaus 1953 für Käfer zu interessieren begann. 
Anfang 1949 muß er Dr. Bodo Büttner, der jetzt seinen Wohnsitz in Hösel hatte, kennen gelernt haben.. Da ihrer beider Interesse den Rüsselkäfern galt, freundeten sich bei an und unternahmen viele Exkursion in die nähere und weiter Umgebung Düsseldorfs.
In den 50er Jahren war Carl Koch auf den Tagungen der AG-Col ein häufiger Referent, in dem er über Rüsselkäfer im allgemeinen und seine Funde im besonderen sprach.
Carl Koch war auch ein begeisterter und bedeutender Herpitologe. Schon während des ersten Weltkrieges bekam er Kontakt zu Dr. Robert Mertens, den bedeutenden Herpitologen und späteren Direktor des Senckenberg Museums Frankfurt. Sein auf diesen Reisen gesammeltes herpitologisches Material Sammlung befindet sich in der Senckenberg-Sammlung und in der Zoologischen Staatsammlung München. Die Coleoptera gingen nach seinem Tode an das Fuhlrott-Museum Wuppertal - exklusive einer paläarktischen Determinationssammlung Curculionidae, die Klaus Koch behielt.

 

Hier möchte ich einige persönliche Anmerkungen einfügen. Mein väterliches Geschäft ( Bodenbeläge) befand sich auf der Haroldstr. 36, am Graf-Adolf-Platz. Für die Landensversichungsanstalt Düsseldorf - der "Klebekasten" war schräg gegenüber auf der Friedrichstraße - führten wir Bodenreparaturen aus, so daß mein Vater dort öfter in der Bauabteilung zu tun hatte. Im Führjahr 1957 erschein ein Herr in unserem Geschäft und stellte sich mit Carl Koch vor. Er hätte von meinem Vater gehört, daß ich Schmetterlinge sammele und eine Spanienreise plane. Er fragte mich, ob ich ihm Käfer mitbringen könnte. Ich sagte "warum nicht" und wir verabredeten einen Besuch in Lohausen. Hier wurde ich in die Grundlagen des Käferfanges eingewiesen und ich lernte bei dieser Gelegenheit seine Frau Käthe und seinen Sohn Klaus kennen. 
Carl Koch sagte, wenn es geht, sollte ich ihm auch Reptilien mitbringen. Ich wurde mit nicht allzuviel Hoffnung entlassen. Als ich aber nach zwei Monaten mit einer Anzahl präparierter Käfer und einem prächtigem Perleidechsen- Mann zurückkehrte, war sein Erstaunen groß. Er wollte nur die Rüsselkäfer und ich kehrte, beschenkt mit mehreren Hundert Käfer-Doubletten von Klaus Koch, dem "Reitter" und "Roettgen" aus dem Nachlasses Seines Freundes Karl Henseler, heim. So wurde ich zum Koleopterologen. Ich besuchte die Koch's nun öfter zum Bestimmen der zwischenzeitlich getätigten Käferfänge. Dabei lernte ich auch Klaus junge Frau Lieselotte kennen. Frühjahr 1958 überredeten die beiden mich zur Frühjahrs-Tagung der Rheinischen Koleopterologen in Köln zu fahren, die ich mit den beiden besuchte und seitdem bin ich den Tagungen treu geblieben. 
Sammlungsverbleib: ##
Nachruf: ##
Auswahl Veröffentlichungen:
KOCH, C. (1950): Die abnorme Witterung des Jahres 1947 und ihre Auswirkung auf das Auftreten einiger Rüsselkäfer. - Westd. Naturwart (Bonn) 1, 45-46.
KOCH, C. & K. KOCH (1957): Bemerkenswerte Rüsselkäferfunde aus der Umgebung Düsseldorfs, dem Hunsrück und von der Nahe. - Decheniana (Bonn) 109, 247-249.
KOCH, C. (1959): Ein für Deutschland neues Apion. - Ent. B1. (Krefeld) 55, 254-262.

[zurück]