Johann Heinrich Kaltenbach 1807 - 1876
Kaltenbach,  Johann Heinrich  - geb. 30.10.1807 in Köln  gest. 20.05.1876 in Aachen - Pädagoge, Vater von neun Kindern. Er besuchte das Lehrerseminar in Brühl, seine erste Stelle trat er 1815 in Hastenrieth bei Aachen an und wechselte dann 1817 nach Aachen, zuerst an eine "gehobene Elementarschule", 1837 dann bis zu seiner Pensionierung 1876 an eine "Realschule 1. Ordnung" (höheren Bürgerschule). 
Er betätige sich sowohl entomologisch, unter anderen als Gewährsmann bei Förster, als auch botanisch, z.B. als Gewährsmann bei Wirtgen. Kaltenbach zählt zu den Mitbegründern der angewandten Entomologie und veröffentlichte hier Arbeiten die für seine Zeit richtungsweisend waren, so sein Hauptwerk "Die Pflanzenfeinde aus der Klasse der Insekten". 
Aus seiner Feder stammen ferner die bedeutenden Arbeitren "Flora des Aachener Beckens", "Die deutschen Phytophagen aus der Klasse der Insekten" (Verh. naturhist. Ver. 1856-1860) und eine "Mongraphie der Pflanzenläuse, Theil I, Blatt- und Erdläuse" (Aachen 1873). Kaltenbach war Mitglied im Entomologischen Verein Stettin, im zoologisch-botanischen Verein Wien und im naturforschenden Verein für Rheinland und Westphalen. Haben die Schüler oder der Lehrer Kaltenbach gelitten? - HILGERS 1876 schreibt:
Er hatte am 22. December 1875 sein 50jähriges Amts-Jubiläum gefeiert und erhielt bei dieser Gelegenheit von Sr. Majestät den Rothen Adlerorden 1. Klasse mittels Allerhöchster Ordre vom 12. Nov. Er entwickelte einen außerordentlichen Eifer und seltene Pflichttreue in seinem Berufe. Den unermüdlichen Anstrengungen des Lehrers entsprachen die Fortschritte der Schüler. Bewundernswerth war sein Trieb nach weiterer Ausbildung über das ihn für die Schule angewiesene Ziel hinaus; er wandte seinen die naturbeschreibenden Wissenschaften fördernden Beobachtungen und Forschungen einen gewissenhaften Fleiß zu, der seine Gesundheit untergraben mußte;...
Sein Wesen war höchst einfach, bieder und bescheiden; er hatte ein warmes Herz, tiefes Gemüth, reinste überzeugungstreue Religiosität. Den Kollegen stand er treu zur Seite und wurde geliebt und geachtet. Er stand in verdientem Ansehen bei seinem Mitbürger, bei den Städtischen und Königlichen Behörden. Vermögen hat er gar keins hinterlassen und seine Wittwe ist in nicht beneidenswerten Verhältnissen. Ihr Wittwengehalt beträgt nur 83 Thaler. Wenn doch die Staatsregierung etwas für die Frauen solcher verdienten Schulmänner thäte!
Sammlungsverbleib: Sammlung wie J. C. Stevens, London 1880 verauktioniert. 
Nachruf: HILGERS, '. (1876): Necrolog. Johann Heinrich Kaltenbach. - Ent. Nachr. (Quedlinburg) 2, 112-114.
Auswahl Veröffentlichungen:
KALTENBACH, J. H. (1874): Die Pflanzenfeinde aus der Klasse der Insekten. - Stuttgart.

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