Carl Cornelius 1805 - 1885 |
Cornelius, Carl - geb. am 17.11.1805 in Soest - gest. 1885 in Elberfeld - Pädagoge. Der erste und bedeutendste Wupertaler Koleopterologe ist wohl Carl Cornelius, der in Elberfeld als Oberlehrer an einer Realschule wirkte. "Als ich im Frühjahr 1833 nach Elberfeld kam, fand ich hier keinen einzigen Käfergenossen, aber meine jüngeren Schüler wussten bald, dass sie mir durch Käfer Freude kmachen konnten, und brachten aus Wald und Flur, besonders von den Hauswänden der Stadt, Thiere in großer Anzahl herbei. Zwei Jahre später lernte ich in Dortmund den Oberlehrer Dr. Suffrian kennen, der bald ein berühmter Entomologe wurde und 1876 als Provinzial-Schulrat in Münster gestorben ist. Er führte mich in wissenschaftliche Kreise ein und unterstützte mich treulich mit Rath und That bei meiner Sammlung und bei der Käferarbeit..." |
Carl Cornelius fand später in dem Barmer Arzt, Pflanzen- und Schmetterlingskenner Dr. Gustav Stachelhausen (1819 - 1873, Nachruf: Naturw. Ver. Elberfeld 7, 1884) einen Freund und Begleiter auf zahlreichen Exkursionen. Als Landgerichtsassessor war in Elberfeld Josef von Hagens (1826 - 1899) tätig. Als Ameisenspezialist beschäftigte er sich auch intensiv mit nestbewohnenden Käfern. Immer "in der freundschaftlichsten, liebenswürdigsten, ja aufopferndsten Weise begegnet" sind Cornelius der Postverwalder Gustav de Rossi (1826 - 1899), der die Umgebung von Neviges koleopterologisch erforschte (Rossi 1882, 1899) und der Elberfelder Hauptlehrer Wilhelm Geilenkeuser, der zusammen mit seinem jüngeren Bruder, dem Lehrer Ernst Geilenkeuser intensiv sammelte. |
berichtet in seinem Werk "Die Käfer der Rheinprovinz", daß die Sammlung Cornelius schon um die Jahrhundertwende sehr gelitten habe und viele Belegstücke für Angaben seines Verzeichnisses verloren gewesen seien, sich aber teilweise Bestätigungen in Tauschstücken in anderen Sammlungen fanden. Auch wenn heute Belegstücke fast vollständig fehlen, so kann aus heutiger Sicht das Elberfelder Verzeichnis als plausibel und vergleichsweise zuverlässig betrachtet werden. Ein Beleg für die gründliche Bestimmung auch schwieriger Taxa sind die Kontakte mit bedeutenden Spezialisten |
der damaligen Zeit. Eine Datenbankeingabe (2.759 Meldungen = Datensätze) bereitete weniger bei der Glaubwürdigkeit der Determinationen als bei der Deutung der heute nicht mehr gebräuchlichen Namen der Käfer Schwierigkeiten. | Cornelius
Hauptwerk war das 1884 verfaßte "Verzeichnis der Käfer von Elberfeld
und dessen Nachbarschaft", das 2.297 Arten mit zum Teil genaueren Fundangaben
umfaßt. Hier einige Beispiele aus Cornelius (1884):
Verzeichnis
der Fundorte bei Cornelius 1884
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Sammlungsverbleib: Die Sammlung ging zuerst
an den "Naturwissenschaftlichen Verein zu Elberfeld" später an das
Naturhistorische Museum Elberfeld, dort im 2. Weltkrieg zerstört.
Nachruf: Jb. nat. Ver. Elberfeld, 7, 1887. Auswahl Veröffentlichungen: CORNELIUS, C. (1846): Zur Entwicklungs- und Ernährungsgeschichte einiger Schildkäferarten. - Stett. Ent. Z. (Stettin) 7, 391-400. CORNELIUS, C. (1847): Zur Entwicklungs- und Ernährungsgeschichte einiger Schildkäferarten. Zweiter Beitrag. - Stett. Ent. Z. (Stettin) 8, 346-348, 359-366. CORNELIUS, C. (1858): Entomologische Notizen [Apion sorbi = hookeri u.a.]. - Stett. Ent. Z. (Stettin) 19, 220-223. CORNELIUS, C. (1862): Entomologische Notizen [Lochmaea suturalis]. - Stett. Ent. Z. (Stettin) 23, 272. CORNELIUS, C. (1869): Über den Getreide-Laufkäfer (Zahrus gihbus Fabr.). - Corr. Bl. Verh. Nat. Ver. Bonn (Bonn) 1869, 20-28. CORNELIUS, C. (1876): Gasometerbassins. eine reiche Fundstätte von Insekten. - Verh. Nat. Ver. Bonn (Bonn) 33, 53. CORNELIUS, C. (1884): Verzeichnis der Käfer von Elberfeld und dessen Nachbarschaft. - Jber. naturwiss. Ver. Elberfeld (Elberfeld) 6, 1-61. |
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