Tychobythinus glabratus - Neu für die Rheinprovinz
Tychobythinus glabratus (Rye, 1870) - Neu für die Rheinprovinz 
(Col., Staphylinidae, Pselaphinae)

DIETMAR EISINGER
Tychobythinus glabratus kommt nach Koch (1989) in Belgien und Frankreich vor und ist dort unter tiefen Laublagen, tief eingebetteten Steinen und in Moospolstern anzutreffen. Nach Jeannel (1950) ist die Art in ganz Frankreich verbreitet, wird aber immer nur sehr selten gefunden. Häufiger kommt sie nach demselben Autor dagegen in Italien vor (vgl.  www.faunaitalia.it/). Aus England liegen ebenfalls mehrere Fundmeldungen vor. Das bisher einzige Exemplar aus Deutschland (Köhler 2000) wurde im Juni 1982 am Rheinufer bei Grißheim in Südbaden gefunden (Frank & Konzelmann 2002).

Bei der Untersuchung des Käferinventars eines Hausgartens in Saarbrücken (Saarland, UTM LV 5158) wurde nun das erste rheinische Exemplar von Tychobythinus glabratus, ein Weibchen, am 30. August 1998 gesiebt. An der gleichen Stelle konnten am 29. Juli 2001 weitere zwei Exemplare, diesmal ein Pärchen, gefunden werden. Alle Exemplare waren am Stammfuß eines Birnbaumes in der obersten, schon recht trockenen Bodenschicht unter den vermodernden Resten alten Grasschnitts zusammen mit einigen Ameisen (Lasius flavus und niger) anzutreffen.

Tychobythinus glabratus 1,3 mm (Foto: Eisinger)
Gut zu erkennen ist das Gattungsmerkmal, 
stark verlängertes 1. Fühlerglied

Literatur
  • FRANK, J. & E. KONZELMANN (2002): Die Käfer Baden-Württembergs 1950 – 2000. Hrsg.: Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg, Karlsruhe.
  • JEANNEL, R. (1950): Coleoptères: Psélaphides. Faune de France 53, Paris.
  • KOCH, K (1989): Die Käfer Mitteleuropas, Ökologie, Bd. 2, Pselaphidae bis Lucanidae. – Krefeld.
  • KÖHLER, F. (2000): Erster Nachtrag zum Verzeichnis der Käfer Deutschlands. - Entomologische Nachrichten und Berichte (Dresden) 44 (1), 60-84.

  • Zitat: Eisinger, D. (2005): Bemerkenswerte Käferfunde im Saarland  (Col., Staphylinidae, Clambidae, Mycetophagidae). - Mitt. Arb.gem. Rhein. Koleopterologen (Bonn) 15, 13-15.