Polydrusus sparsus - Wiederfund für Deutschland

Christoph Benisch
 

Am 8. Mai 2010 gelang der Nachweis des Rüsselkäfers Polydrusus sparsus im Bienwald (Südpfalz) in der Nähe einiger kleiner Teiche bei Minfeld. Das Tier wurde von einem Gebüsch aus Erlen- und Weidenaufschuss geklopft.  Mit 3,5 bis 4 mm Körperlänge gehört Polydrusus sparsus zu den kleinen Vertretern der Gattung und erinnert auf den ersten Blick an eine Sitona. Besonders auffällig ist die Beschuppung der Flügeldecken, die aus zwei kahlen, in der Mitte unterbrochenen Querbinden vor der Mitte und am Beginn des letzten Drittels besteht. Dazwischen befindet sich eine abstechend hellere Querbinde, die aus silberglänzenden, länglichen Schuppen besteht. Auch die Flügeldeckenspitze ist heller beschuppt, der Rest der Flügeldecken dagegen mit viel schmäleren, kupferglänzenden Schuppen. Polydrusus sparsus bevorzugt kühle Habitate (Ufer, Sümpfe, Täler) im Gebirge und in der Ebene und werden bevorzugt an Alnus- und Salix-Arten gefunden (DIECKMANN 1980). Die Art ist aus Südeuropa und dem südlichen Mitteleuropa bekannt. Ihre Verbreitung reicht von Portugal und Spanien über Frankreich, die Schweiz, Österreich und Italien bis zum Schwarzen Meer und nach Griechenland.  Aus Deutschland sind nur drei alte Meldungen aus Hessen bekannt (HEYDEN 1904) - zwei Funde bei Frankfurt durch C. v. HEYDEN und ein Nachweis auf Eichen bei Offenbach von LAUTERBORN. Der dem Bienwald nächstgelegene Fundort liegt bei Steinbourg im Elsass, wo der Käfer erstmalig im Mai 1998 nachgewiesen wurde (SCHOTT 1999).

Literatur